Der Drechsler und sein Handwerk
Rechtzeitig auf die dunklere Jahreszeit können im Alpen-Shop handgefertigte Teelichter von Drechsler Matthias Bachofen bestellt werden. Den gebürtigen Winterthurer hat es vor mehr als 25 Jahren ins Tessin gezogen.
Kampfer, Kaki, Kastanie, Nussbaum, Ahorn, Kirschbaum und Mammut. Diese Bäume geben dem Tessin nicht nur sein südliches Flair. Ihr Holz lässt sich auch zu schönen Vasen oder Schalen drechseln. Für Matthias Bachofen ist entscheidend, dass sein Holz von Bäumen stammt, welche in der Region wachsen. Er verwendet also nur einheimisches Holz, aber auch Exoten wie den Kaki- oder Mammutbaum, die im Tessin gewachsen sind. Der Winterthurer Drechsler betont seine Vorliebe für Holz mit «Defekten». In Anführungszeichen, weil dieses Wort seiner Meinung nach den Verwachsungen und Auswüchsen des Baumes nicht gerecht wird. Denn genau diese Individualitäten, wie Verfärbungen oder Löcher, machen jedes von ihm gedrechselte Produkt dann zu einem Einzelstück. Mithilfe von Drehbank und Bandsäge arbeitet Matthias Bachofen im Durchschnitt eine halbe Stunde an einem Teelicht. Verkauft werden sie anschliessend auf Märkten, in Geschäften mit lokalen Produkten oder in Kunsthandwerkläden. «Ich kann nur das gut verkaufen, was ich selber mache», sagt der Drechsler. Dabei fasziniert ihn auch der unterschiedliche Geruch der Hölzer. Matthias Bachofen liegt das Natürliche sehr am Herzen. Seine Produkte fühlen sich denn auch nach gutem Holz an. Er behandelt sie nur mit Öl und Wachs, aber nicht mit synthetischen Farben. Die Natur mag er auch sonst. Viel seiner freien Zeit nutzt er beispielsweise fürs Klettern.
Alpen-Initiative, «echo» Nr. 143