Wenn das Seil nur die Hose sichert
Ein neuer farbiger Gürtel, gefertigt aus gebrauchten Seilen oder Seilresten? Ein ideales Geschenk, das sowohl Städter und Städterinnen als auch Berglerinnen und Bergler schmückt.
Wenn einem auf einer Bergwanderung die Hose plötzlich rutschte und kein Gurt zur Hand war, tat es zur Not eine Hanfschnur – vom Kletterseil wollte man ja nichts abschneiden. Und jetzt? Jetzt trägt man Seil als Gurt. Und das farbig und rezykliert.
In Altstätten im St. Galler Rheintal stellt Patricia Lang allerlei her. Sie ist Dekorationsgestalterin und näht leidenschaftlich gern. Eines ihrer Produkte sind Gürtel. Das Ausgangsmaterial sind Kletterseile – Kunststoffseile, nicht Hanfseile wie zu Gotthelfs Zeiten. Sie verwendet dabei nur gebrauchte Seile oder Resten, die bei der Seilherstellung anfallen. Patricia Lang wertet sie auf zu Schmuckstücken, die zwar keine Hilfe mehr beim Bergsteigen sind, aber sich an jeder Hose gut machen. Sie produziert die Gürtel unter dem Label «Wicapi», das ist ein indianischer Mädchenname und steht für «Stern».
Der farbige Seilmantel
Es ist nicht so, dass der Gurt einfach aus einem Seil besteht und dann mit einer Schnalle fixiert wird. Die Produktion ist komplizierter. Zuerst werden die gebrauchten Kletterseile gewaschen. Dann wird der Kern des Seils entfernt, der aus geflochtenen Fasern aus Polyamid besteht und in der Regel die Hauptlast trägt. Übrig bleibt der Mantel des Seils, der in den verschiedensten Farben leuchtet und den Kern des Seils schützt. Dann werden die Seilmäntel zusammengenäht zu diesen farbenfrohen Gürteln. Jeder Gürtel ist ein Unikat, 4 cm breit und 120 cm lang. Er kann mit einem guten Messer und einer Flamme selber auf die gewünschte Länge gekürzt werden.